Dienstag, 8. April 2014

Dialog - Gefasel oder Geschehen

Da der Leser einer Kurzgeschichte sehr schnell in das Geschehen eintauchen möchte, ist der Dialog ein gerne genutztes Mittel. Wir alle kennen das: Wer ein Gespräch belauscht hat, der kann doch einiges über die Teilnehmer sagen. Allerdings gilt auch hier: Nichtssagende Dialoge wie:
"Guten Tag, Herr xxx!" 
"Gut, Frau yyy!"
"Wie geht es Ihnen?"
"Es geht so, danke!" sind für den Leser kein Genuss. Man könnte jetzt beliebig so fortfahren. Als nächstes käme das Gejammer übers Wetter usw. Solche Dialoge haben in der Literatur wirklich nichts zu suchen. Es sei denn, sie sagen etwas über den Charkter der handelnden Personen aus. Bei Kurzgeschichten empfiehlt sich aber eine kürzere Beschreibung der Personen, da die Kürze der Geschichte nicht mit Langatmigem gefüllt werden soll. Ein Dialog macht nur dann Sinn, wenn er die Geschichte weiterbringt und vor allen Dingen, wenn er die Leser mitnimmt. Es gibt in Kopfkissenliteratur zwei Geschichten, die fast ausschließlich aus einem Dialog bestehen. Es sind "Samstagabend" und "Man wird es melden müssen". Einfache Unterhaltungen verblüffen hier nicht nur die Beteiligten, sondern auch den Leser. Und damit bin ich eigentlich schon beim nächsten Merkmal einer Kurzgeschichte: dem Schluss.


© Gabi Mast

http://www.vonGabi.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen